Ponton Manufaktur - Thomas Hanna

Handel mit Oldtimerfahrzeugen und Ersatzteilen

220S Cabrio & Coupé  (7+10/1956 - 10/1959)

Auch wenn Cabrio und Coupé der Limousine sehr ähnlich sehen, es sind doch eigene Entwicklungen von seiten der Karosserie und vor allem das letzte handgefertigte Fahrzeug von Mercedes! Bis auf die Frontschürze ist kein Blechteil von der Limousine passend! Und was vor allem bei der Restaurierung beachtet werden muß: Auf vielen der Anbauteile findet man die Chassisnummer (nicht Fahrgestellnummer!) eingeschlagen. Z.B. ist der Radlaufchrom genau auf jedes Fahrzeug angepasst. Da die Türen durch die Handfertigung bis zu 2 cm in der Länge differieren, passt ein von einem Coupé oder Cabrio abgeschraubtes Chromteil nur mit sehr viel Glück. Das sind genau die Punkte, die die Restaurierungskosten gegenüber der Limousine unverhältnismäßig steigern und schon damals fast für eine Verdoppelung des Neupreises (21 800 DM) gegenüber der Limousine (12 500 DM) sorgten.

Für Synergieeffekte sorgt die Technik, die komplett von der Sechszylinder-Limousine stammt. Ähnlich ging man auch beim 190 SL vor. Er war zwar ein Fließbandprodukt, aber die Technik teilte er sich mit den 4-Zylinder-Limousinen. Und genau das ist der Punkt: Das Ponton Cabrio ist das gediegene, viersitzige Komfortfahrzeug mit gelassener Kraftentfaltung. Der 190 SL rangiert da einfach eine Klasse tiefer und gibt den zweisitzigen Spartano-Sportler. Da der 190 SL (sog. Arme-Leute-300 SL) zumindest vom Aussehen 300 SL-Gene in sich trägt, hatte er viele Jahre die Nase vorn. Mittlerweile dreht sich das Blatt. Aufgrund der enormen Wertarbeit die damals in Ponton Cabrio und Coupé floß (Furnierhölzer, Lederausschlag in allen Ecken, wattiertes Verdeck, schwere Chrombeschläge) sind diese Modelle auch heute preislich wieder in der Mitte zwischen 190 SL (17 100 DM ) und 300 SL (32 500 DM)– genau wie damals im Neuwert! Auch die Stückzahlen sprechen hinsichtlich Wertsteigerung und Seltenheitswert eine deutliche Sprache: 25 881 Stück vom 190 SL stehen 2178 220 S und 1112 220SE-Cabrios, bzw. 1251 S- und 830 SE-Coupés gegenüber, zusammen also insgesamt 5371 Cabrio und Coupé, Motorisierung egal. Vom 300 SL wurden 1858 Roadster und 1400 Coupés (Flügeltürer) gebaut.

Zusammenfassung: Ponton Cabrio und Coupé waren lange verkannt. Sie tragen noch die Gene der extrem aufwändigen Vorkriegscabrios in sich und vereinen alle Punkte die einen Oldtimer heute begehrenswert machen: Viel Holz, Chrom und Leder bei ausreichender Leistung und gutem Fahrkomfort. Legendenbildung inklusive: Der Schlagerstar Alexandra starb bei einem bis heute dubiosen Autounfall in einem 220S-Coupé.  Ein gut restaurierter Ponton-Cabrio verschlingt auf der Karosserieseite dieselben Summen wie ein 300SL Roadster! Insofern werden gute Autos für gutes Geld gehandelt und es klafft eine große preisliche Lücke zu den im Zustand 3 befindlichen Fahrzeugen.

220 SE Cabrio & Coupé 10.1958 – 11.1960

Der erste in nennenswerter Stückzahl gefertigte, serienmäßige Einspritzmotor in einem in Serie gefertigten Fahrzeug (Ponton Limousine) kam auch den handgefertigten Cabrio- und Coupé Modellen der Pontonbaureihe zu gute. Man kann sagen: In dieser Kombination gibt es noch eine Sahnehäubchen auf die ohnehin schon vorhandene Alleinstellung (siehe 220S Cabrio und Coupé). Besonders das nur 830 Mal gebaute 220SE Coupé dürfte noch eine interessante Preisentwicklung vor sich haben. Vom SE-Cabrio entstanden immerhin 1112.

Zusammenfassung: Die frühen Cabrios und Coupés mit Vergasermotor sind aus dem Vollen geschnitzt. Z.B. sind die Sonnenblenden aus Leder mit Chromeinfassung. Die Sonnenblenden, stellvertretend für einige andere Bauteile, wurden dann im Laufe der Jahre einfacher. Der große Schnitt kam nach den Werksferien 1959 – Die Wagen wurden den Heckflossen-Modellen angenähert. Bekamen unter anderem Prallplatten-Lenkrad und Plastikknöpfe am Armaturenbrett und eine leichte Leistungssteigerung von 115 PS (erster SE-Jahrgang von 58 auf 59) auf 120 PS. Insofern sind die SE-Modelle vom Jahrgang 58-59 besonders interessant. Sie vereinen den „old look“ mit der neuen Technik!

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